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Stabile Freundschaften für Heranwachsende: wichtiger als Schule!?

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Lesedauer: 5 Minuten

Mein Fehler

Ich habe während der Schullaufbahn meiner Kinder einen großen Fehler gemacht. Als meine ältere Tochter in der Mittelstufe war, bin ich umgezogen und habe gedacht: „Ach, so ein Schulwechsel, den verkraftet das Kind schon.“ Und klar, das Schicksal teilen viele Kinder und müssen da irgendwie mit umgehen. Heute weiß ich, dass das für meine Tochter eine mittlere Katastrophe war. Sie war komplett entwurzelt und hat sich so schlecht in der neuen Schule eingelebt, dass wir gemeinsam nach dem ersten Schuljahr auf der neuen Schule beschlossen haben, dass nur ein erneuter Schulwechsel helfen kann, weil diese Schule komplett verbrannt war. Klassenkamerad:innen, Lehrer:innen, Schulleitung, Lehrstoff: alles auf reset. 

Der Neustart hat es zwar etwas besser gemacht, aber so richtig eingebunden hat sich meine Tochter nicht mehr. Ja klar, für manche Kinder ist ein Schulwechsel vielleicht kein großes Thema. Für manche Kinder aber eben doch. 

Und wenn ich an meine eigene Schulkarriere zurückdenke? Ich fand die Schule ab dem Gymnasium so richtig doof. Die Lehrinhalte langweilten mich, die Lehrer:innen waren unfähig oder uninteressiert und der Unterricht forderte meine ganze Gelassenheit ab. Aber weißt du was? Ich habe niemals daran gedacht, vor dem Abi die Schule zu verlassen. Warum? Weil das meine halbe Welt war. Oder vielleicht sogar ein bisschen mehr. Meine Freund:innen, das Gefühl, einen guten Platz in einer Gruppe zu haben, Verantwortung zu tragen. Schließlich habe ich viele Jahre fast täglich bis zu sieben Stunden Zeit dort verbracht. Mehr Zeit als mit meiner Familie oder mit den Freunden außerhalb der Schule. Natürlich ist das ein Stück Zuhause. Und viele Freundschaften dauern bis heute an. Zwei meiner besten Schulfreundinnen sind die Patentanten meiner Töchter und mit dem langhaarigen Typ aus dem Kunst-LK bin ich heute sogar zusammen, nachdem wir uns auf dem 20jährigen Abi-Treffen wiedergefunden haben. 

Heute weiß ich, dass das nicht an der Schule an sich lag, sondern daran, dass die Schule einen Rahmen gegeben hat. Einen Rahmen in dem ich mich sozial einfügen konnte – und das ist für Heranwachsende ein wichtiger, Stabilität gebender Faktor, In einer Zeit, in der es an allen Ecken wackelt. Mit den Eltern, mit den Geschwistern und mit den eigenen Gefühlen. 

Wenn du also ein Lebensmodell gewählt hast, in dem du oft umziehen musst oder möchtest, dann bieten wir dir ein Schulmodell, das sich deinen Anforderungen anpasst. So nimmt dein Kind nicht nur seine Schule, sondern auch seine Freundschaften einfach mit, statt sich alle zwei Jahre wieder und wieder aus seinen sozialen Beziehungen lösen zu müssen. (Weiter Vorteile findest du im Artikel: Reisen mit schulpflichtigen Kindern? Na logo!)

Adoleszenz – die Zeit des Heranwachsens

Die Adoleszenz kann beschrieben werden als eine Zeit des Heranwachsens. Die WHO hat die Zeitspanne der Adoleszenz vom zehnten bis zum 20. Lebensjahr festgelegt. Während dieser zehn Jahre durchläuft der Mensch wichtige körperliche und psychische Entwicklungsprozesse. In der ersten Phase, der Pubertät, erreicht er die Geschlechtsreife, in der zweiten Phase kommt es zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung des Gehirns – von Eltern oft als eine Art Geisteskrankheit wahrgenommen 😉. In der psychischen Entwicklung geht es unter anderem darum, die emotionale Unabhängigkeit von den Eltern zu entwickeln, die Akzeptanz des eigenen Körpers zu erreichen und die eigene Identität zu finden. 

Warum sind stabile Freundschaften so wichtig für Heranwachsende?  

Identitätsbildung

Freunde spielen eine große Rolle bei der Entwicklung des Selbstwertgefühls und helfen deinem Kind, seine Identität zu formen. *1

Die Identitätsbildung ist ein zentraler Aspekt der Adoleszenz, da dein Kind in dieser Phase beginnt, eine tiefere Vorstellung von sich selbst und seiner Rolle in der Welt zu entwickeln. Stabile Freundschaften spielen aus mehreren Gründen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess.

Soziale Spiegelung

Freundschaften dienen als sozialer Spiegel, der es deinem Kind ermöglicht, sich selbst besser zu verstehen. Durch Interaktion mit Gleichaltrigen wird deutlich, wie andere es wahrnehmen, was seine Interessen, Werte und Persönlichkeitsmerkmale sind. Dieser soziale Vergleich hilft, die eigene Selbstwahrnehmung zu schärfen.

Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl

In einer unterstützenden Freundschaftsumgebung erfährt dein Kind Akzeptanz und Anerkennung für das, was ihn ausmacht. Dies trägt zur Bildung eines positiven Selbstwertgefühls bei. Die Bestätigung und das Lob von Freunden stärken das Vertrauen in sich selbst und helfen, negative Selbstbilder zu überwinden.

Identifikation von Interessen und Werten

Durch die Anregungen und Interaktionen mit Freunden kann dein Kind seine Interessen und Werte erkunden und entwickeln. Es lernt, was ihm wichtig ist und entwickelt optimalerweise Vorstellungen darüber, welchen Weg es in seinem Leben einschlagen möchte.

Selbstständigkeit und Unabhängigkeit

Für viele Eltern schmerzhaft, aber dein Kind nutzt seine Freundschaften als Plattform, um sich von dir zu lösen und eine gewisse Unabhängigkeit zu entwickeln. Es lernt, Entscheidungen zu treffen, Konflikte zu lösen und für seine Interessen einzustehen. Dies fördert die Entwicklung von Selbstständigkeit und Autonomie – in den Augen mancher Eltern oft zu stark. 

Kulturelle und soziale Integration

Freundschaften bieten deinem Kind Einblicke in verschiedene kulturelle und soziale Gruppen. Es lernt, wie man sich in unterschiedlichen sozialen Kontexten verhalten kann und was nicht so gut ankommt. So probiert sich dein Kind aus. Das führt zur Entwicklung einer vielfältigen und umfassenden Identität.

Der Psychologe Erik Erikson betonte die Bedeutung der Identitätsbildung in der Adoleszenz und identifizierte sie als eine der zentralen Herausforderungen in dieser Lebensphase. Stabile Freundschaften bieten Jugendlichen die Unterstützung und den Raum, den sie benötigen, um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen. Sie helfen bei der Formulierung von Werthaltungen, der Entdeckung von Fähigkeiten und Interessen sowie bei der Festlegung der eigenen Identität. 


Soziale Unterstützung

Stabile Freundschaften in der Jugend bieten einen wichtigen Kanal für soziale Unterstützung. Dein Kind erlebt eine Vielzahl von Herausforderungen, Veränderungen und Stressoren, wenn es sich in dieser entscheidenden Phase seines Lebens befindet. Stabile Freundschaften tragen maßgeblich dazu bei, diesen Stressoren zu begegnen und positive psychische Gesundheitsergebnisse zu fördern. 

Emotionale Unterstützung, Vertrauen und Sicherheit

Blutsbrüderschaft und Schwüre. Dein Kind braucht eine sichere Umgebung, in der es seine Gefühle und Emotionen ausdrücken kann. Ganz ohne die Bewertung durch die Eltern. Freunde hören zu, sind einfühlsam, verbünden sich, lachen und weinen zusammen. Das schafft Vertrauen und die Basis, auf der dein Kind all seine Gedanken und Sorgen mit dem besten Freund, der besten Freundin teilen zu können, ohne Angst vor Verurteilung oder Verrat zu haben. Diese emotionale Unterstützung ist entscheidend, um durch die Höhen und Tiefen des Jugendlebens zu navigieren.

Stressbewältigung

Natürlich dreht sich in der Adoleszenz Vieles um die Entwicklung und die Gefühle deines Kindes. Zum ersten Mal im Leben sieht sich dein Kind aber auch mehr und mehr mit äußeren Stressoren konfrontiert. Akademische Anforderungen, familiäre Veränderungen und sozialer Druck. Stabile Freundschaften ermöglichen es deinem Kind, sich besser mit diesen Stressoren auseinanderzusetzen und eigene Lösungen zu finden, denn Freunde teilen ihre eigenen Erfahrungen und helfen, negative Emotionen zu bewältigen. Du kannst als Elternteil zehnmal einen guten Ratschlag parat haben – gegen einen Seitenknuff, ein offenes Ohr oder eine Aufmunterung vom besten Freund hast du keine Chance.

Psychische Gesundheit

Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass Jugendliche, die enge Freundschaften pflegen, ein niedrigeres Risiko für psychische Gesundheitsprobleme wie Depressionen und Angststörungen haben. Stabile Freundschaften können das Wohlbefinden fördern und das Risiko für psychische Gesundheitsprobleme verringern. *2 Dazu kann ich dir mal bei ner Tasse Tee eine ganz eigene Geschichte erzählen. 😉 

Die Bedeutung der sozialen Unterstützung durch Freunde wurde in vielen Studien, wie in der von Thomas J. Berndt im Jahr 2002 veröffentlichten Arbeit „Friendship Quality and Social Development“ betont. Alle Studien unterstreichen, wie wichtig stabile Freundschaften in Zeiten der Not, des Zweifels und der Verwirrung für Heranwachsende sind. So tragen sie wesentlich dazu bei, die Fähigkeit zu stärken, erfolgreich mit den Herausforderungen und Veränderungen dieser aufregenden und oft schwierigen Zeit der Adoleszenz umzugehen, was langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden im Erwachsenenleben haben kann.

Fazit

Wenn ich meine Entscheidung von damals rückgängig machen könnte – ich würde es ohne Zögern tun. Ich wäre nicht so weit weggezogen oder ich hätte meine Tochter täglich den weiten Weg zur Schule gefahren. Eine bittere Erfahrung, für den meine Tochter den Preis bezahlt hat, den ich hätte bezahlen müssen. 

Ich hoffe, dass meine Geschichte dich dafür sensibilisiert, wie wichtig es für dein Kind sein kann, ihm ein stabiles soziales Gefüge zu bieten, gerade wenn im Außen viel Veränderung stattfindet. 

Auch aus diesem Grund ist UNBRICKED entstanden, denn wir möchten deinem Kind das stabile Schulumfeld bieten, das es verdient. Damit seine Freundschaften durch seine gesamte Schulzeit und weit darüber hinaus bestehen bleiben können, egal, wo es die Familie gerade hinzieht. 

*1 Sullivan, H. S. (1953). The interpersonal theory of psychiatry. Norton.

*2 Baumeister, R. F., & Leary, M. R. (1995). The need to belong: Desire for interpersonal attachments as a fundamental human motivation. Psychological Bulletin, 117(3), 497-529.

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